Vortrag von Br. Alberto Onofri für die Erwachsenengruppe

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Liebe Schwestern und Brüder

Die Taufe ist ein wunderbares Sakrament! Es ist eine Mine von Schätzen und Edelsteinen. Heute wollen wir beginnen, sie zu entdecken und zu erfahren.

Wir werden die verschiedenen Stufen des Katechumenats betrachten:

  1. Aufnahme des Bewerbers
  2. Erster Exorzismus
  3. Das Zeichen des Kreuzes
  4. Namengebung
  5. Eintritt in die Kirche
  6. Wortgottesdienst
  7. Segensgebete für die Katechumenen

Wir folgen dem Ablauf des Ritus, weil er eine besondere Bedeutung hat und hilfreich für unseren Glaubensweg ist.

 

Aufnahme des Bewerbers zur Taufe

Der Ritus der Aufnahme findet außerhalb der Kirche statt. Er beginnt, indem nach dem Namen des Bewerbers gefragt wird.  Zusätzlich fragt der Priester jeden: Was verlangst du von der Kirche Gottes?

Der Bewerber erwidert: Den Glauben!

Das kurze und einfache Gespräch lässt uns verstehen, wie einfach aber grundlegend die Vorbereitung der Taufe ist. Es ist synthetisch aber sinnvoll. Was verlangst du von der Kirche Gottes? Die Antwort ist bestürzend, weil der Bewerber darum bittet, dass er den Glauben nicht nur von Gott, sondern auch von der Kirche verlangt. Das lässt uns verstehen, dass die Kirche im Erlösungsprozess keine nebensächliche Rolle spielt, sondern Christus die Kirche als seine Braut gewollt hat, die eintritt für alle, die mit gutem Gewissen nach dem Glauben suchen. Gott schenkt ihnen durch die Kirche diese wunderbare Gabe. Viele sagen: „Jesus: Ja – Kirche:  nein!“. Der Ritus der Taufe erinnert uns daran, dass die Kirche uns in den Glauben einführt.

Der Priester fragt noch einmal: Was schenkt dir der Glauben?
Und der Bewerber antwortet im italienischen Ritus: Das ewige Leben!

Natürlich sind die Erwachsenen, die die Taufe bekommen möchten, schon vorbereitet. Sie haben schon besondere Erfahrungen der Spiritualität gemacht. Dem ersten Schritt ist immer eine erste Form der Evangelisierung vorausgegangen. Die Bewerber haben so die Möglichkeit, die Fragen persönlich beantworten zu können.

Danach zählt der Priester die natürlichen Weisen auf, wie Gott sich offenbart, z. B. sind die Schöpfung und das Licht im Gewissen seine privilegierten Wege. Dann behauptet er, wie wichtig das Licht des Gewissens ist, weil sich durch das Licht der Weg zum Evangelium und zur Taufe öffnet. Deswegen ist die Taufe auch das Tor des Glaubens und der Sakramente.

Der Dialog zwischen dem Priester und dem Bewerber ist nur ein Beispiel dafür, dass man den Teil des Ritus entwickeln kann. Das Gespräch lässt uns bewusst werden, dass jeder von uns den wesentlichen Weg des Glaubens noch mal laufen soll. D. h. wir sollen das Werk Gottes in der Schöpfung wieder erkennen, ihn loben und sein Licht in unserem Herzen annehmen. Nach dem Ritus sieht ein grundlegender Zugang zum Evangelium und zum Annehmen der Person Jesu natürlich aus. Tatsächlich ist der Glauben eine Gabe, um die wir Gott und die Kirche, seine Braut, bitten. Seht, wie wichtig es ist, in unseren schwierigen und dunkleren Momenten um den Glauben der Kirche zu bitten! Ja, ihr habt richtig verstanden. Gehen wir zu Brüdern und Schwestern und sagen „Könnt ihr für mich und meinen Glauben beten?“ Die Gemeinde soll für uns beten und wir sollen für die anderen und für ihren Glauben beten, damit wir unsere Prüfung des inneren Dunkels überwinden können.

Und jetzt stelle ich euch die erste grundlegende Frage, die in uns den Glauben erweckt:

Sind wir heute bereit auf diesem Weg unter der Führung Jesu Christi zu laufen?

Sind wir bereit jetzt Jesus nachzufolgen?

Wir fragen uns, ob wir auf diese Frage ernsthaft „Ja, ich bin bereit“ antworten können.

Mit den Bewerber sind auch die Begleiter, die die Bewerber im Katechumenenkurs begleiten und auch sie werden gefragt:

Ihr Begleiter, seid ihr bereit, ihm (dem Bewerber) zu helfen in seiner Suche nach Christus und in seinem Einsatz, Jesus nachzufolgen?

Die Begleiter könnten die Pate oder Patin der Bewerber werden. Es ist hoch interessant zu sehen, dass der zukünftige Christ nicht allein auf dem Weg der Vorbereitung sondern alle Mitgliedern der Gemeinde werden verlangt für die Bewerber zu beten, nicht nur beim Ritus, sondern bei der ganzen Zeit des Katukemants. Zeit der Suche Christi und der Nachfolge, in der sie von der Gemeinde eine besondere Unterstützung des Gebets brauchen.

Die Dimension der Gemeinschaft macht uns Gedanken. Die Kirche ist keine ONG, sondern eine Gemeinde, wo man miteinander unterstütz auf den Weg hinter Jesus grundsätzlich true zu bleiben.

Der erste Exorzismus

Der zweite Teil des Ritus der Initiation fängt so an:

Mit dem Hauch deines Mundes treibst die boshaften Geiste fort. Befehl zu Ihnen wegzugehen, weil dein Reich nah ist.

Die Geste, die nach der Kultur des Bewerbers empfohlen wird, ist, dass der Priester in das Gesicht der Bewerber haucht und dann das Gebet betet. In der Liturgie der Katholischen Kirche haben wir in einem anderen Ritus die gleiche Geste: beim Weihen des Krismata Öles am Gründonnerstag, wo der Bischof haucht gegen die Ölvasen, wie Jesus am Ostern in das Gesicht der Apostel gehaucht hat und den Hl. Geist geschenkt hat.

Die Geste vom Hauchen hat sowohl im Alten Testament als auch im Neuen Testament verschiedene Bedeutungen: das Leben schenken, der Macht des Hauchs Gottes, den Hl. Geist schenken. Ich finde toll, dass der Priester diese besondere Geste macht. Eigentlich hat sie eine exorzistische Bedeutung. Denn das Reich Gottes gleich ankommt, werden alle feindliche Mächte von dem Hauch Gottes zerstreut. Das ist sehr schön. Wir bitten auch darum, dass Gott in unser Gesicht haucht, um Satan und alle die schlechten Geister zu zerstreuen, die uns beeinflussen wollen und ins Verderben bringen.

Der Priester sagt weiter:

Liebe Bewerber, denn ihr wegen der Berufung und der Gnade Gottes beschlossen hat, Gott allein und seinen Christus zu ehren und anzubeten und zu dienen. Nun ist der Moment auf die Mächte, die gegen Gott sind, und auf die Kulte, durch denen man nicht der wahre Gott verehren, öffentlich zu verzichten. Nie euch geschieht Gott und seinen Christus zu verlassen und andere Mächte zu verehren.

Die Bewerber antworten: Nie wird das uns geschehen.

Ich möchte betonen, dass der Ritus zuerst eine exorzistische Geste vorsieht und dann sollen die Bewerber frei auf die vorherige Religion und die bezüglichen Gottheiten verzichten.

Der Priester mahnt, dass die Bewerber nie zurück in die vorherigen Gottheiten kommen und Sie versprechen nie wieder der Sünde der Idolatrie sich zu ergeben. Der Ritus führt uns in ein starkes Thema ein, das doch unserer Gesellschaft angepasst werden soll. Der Ritus sieht den öffentlichen Verzicht auf die Idolatrie vor. Man sieht uns aus, dass der Verzicht nichts mit uns zu tun hat. Wir beten der dreieinige Gott an. Das ist wahr, sonst wären wir hier nicht! Aber wir sollen erkennen, dass es heute neue Gottheiten gibt, die in unser Leben eindringen. Wir werden ständig versucht, Gott an erste Stelle nicht zu setzen. Es gibt viele neue und moderne Gottheiten, die von uns die erste Stelle erfordern. Z. B.: der persönliche Wohlstand zu der Familie und der Gemeinde Nachteil; die Karriere, das Geld, die Macht, der Ruhm und endlich wir selber. Wir werden ständig versucht neue Gottheiten zu hauen, die uns retten sollten. Aber wir stellen fest, dass sie in ihre Sklaven uns verwandeln. Wir wollen heute zum Priester antworten: Wir wollen nicht mehr unseren alten Gottheiten anbeten! Wir wollen zu Christus gehören.

Der Priester fährt fort. Er verlangt den Begleitern: seid ihr Zeugen, dass die Bewerber Christus als ihren Herrn ausgewählt haben und ihn allein dienen?

Die Begleiter antworten: Ja, wir sind Zeugen

Die Frage erklärt ganz gut, dass der Verzicht auf die Gottheiten sein Sinn in der Anerkennung von Christus als Herr von unserem Leben findet. Dazu verpflichten sich alle Anwesende vor der Kirche, die Bewerber mit ihrem Gebet und mit der Ermutigung an der Nachfolge Christi zu begleiten.

Der Priester fragt die Begleiter: Seid ihr bereit den Bewerber zu helfen in ihrem Einsatz in der Nachfolge Christi?

Alle antworten: Ja, wir sind bereit ihnen zu helfen.

Im Teil des Ritus beweist man die große Bedeutung, dass unsere Brüder und Schwester der Gemeinde (Gemeinschaft) in der Kirche haben. Liebe Schwestern und Brüder ist der Glaube keine private Sache zwischen Gott und ich oder zwischen Jesus Christus und Ich. Der Glaube hat eine tiefere gemeinschaftliche Bedeutung. Ich werde nicht nur durch meine Zustimmung Gott gerettet, sondern auch durch die Gemeinde der Kirche, die mich begleitet und mir hilft und mich wiederaufrichtet. Die Brüder und die Schwestern, die ganze Kirche ist die Gemeinde dadurch, dass Gott mich rettet!

Der Priester beendet den Teil des Ritus mit einem Dankgebet für die Bewerber, in dem er bei Gott für ihre positive Antwort zu seinen Einladungen der Liebe sich bedankt.

Bezeichnung mit dem Kreuz

Es beginnt den Teil von der Bezeichnung mit dem Kreuz. Der uralte Ritus geht auf den ältesten Zeiten der Kirche zurück, in denen das „Bezeichnet werden“ ganz stark Bedeutung hatte. Die Sklaven wurden entweder mit einem Zeichen wie ein Tattoo oder Brandzeichen gezeichnet, damit man verstehen konnte, wer der Besitzer war. Auch die Mitglieder von besonderen heidnischen Sekten und Religionen wurden gezeichnet. Heute werden die Mitglieder von den satanischen Sekten durch einen Tattoo gleich für alle kenngezeichnet, um sich wieder zu erkennen, wenn sie irgendwo sich begegnen. Natürlich ist der Tattoo ein Zeichen der Zugehörigkeit.

Vor allem die Bewerber werden vom Priester auf die Stirn bezeichnet und er betet:

Herr/Frau Müller bitte treten Sie heran, um das Zeichen des Kreuzes zu empfangen, das Zeichen unserer Erlösung durch Jesus Christus. Jesus Christus ruft Sie in seine Nachfolge. Deshalb bezeichne ich Sie mit dem Zeichen des Kreuzes, dem Zeichen der Hoffnung und des Heiles.

Das Kreuz ist Zeichen der Liebe, die behütet. Der Bewerber beginnt einen Weg der Erkenntnis und der Nachfolge Jesu.

Dann verspricht der Priester, dass die Begleiter und die ganze Gemeinde die Bewerber unterstützen. Jetzt können der Pfarrer und nach ihm die Begleiter noch weitere Stellen des Körpers mit dem Kreuz bezeichnen. Dazu kann der Pfarrer jeweils das angegebene Begleitwort sprechen, während die Begleiter die Bezeichnung schweigend vornehmen.

Jeder Teil des Körpers wird von einer geistlichen Funktion betraut, die uns über die Beziehung zwischen Körper und Seele nachdenken lässt und wie der Körper genutzt werden soll. Zu jedem Teil oder Sinn behauet man eine neue geistliche Fähigkeit.

Wenn die Ohren bezeichnet werden, sagt der Priester:

Empfangen Sie das Zeichen des Kreuzes, damit Sie das Wort des Herrn bereitwillig hören. D. h. Die Fähigkeit zu verstehen und zu gehorchen dem Wort Gottes.

Zur Bezeichnung des Mundes:

Empfangen Sie das Zeichen des Kreuzes, damit Sie auf das Wort Gottes Antwort geben. Das bedeutet, dass wir bereit sind an dem Wort Gottes zu antworten mit unserer Stimme.

Oder zur Bezeichnung der Hände:

Empfangen Sie das Zeichen des Kreuzes, damit Sie Gottes Wort in die Tat umsetzen. Das ist ganz einfach: wir sind fähig das Gute und den Willen Gottes zu tun.

Zur Bezeichnung der Augen:

Empfangen Sie das Zeichen des Kreuzes, damit Sie die Herrlichkeit Gottes erkennen. D. h. die Fähigkeit die Anwesenheit Gottes in unserem Leben erkennen und endlich die Fähigkeit die Geheimnisse Gottes zu betrachten.

Zur Bezeichnung der Brust:

Empfangen Sie das Zeichen des Kreuzes, damit Christus durch den Glauben in Ihrem Herzen wohnt.

  1. H. die Vorbereitung des Herzen zur dauernden Anwesenheit Jesu nach der Taufe.

Zur Bezeichnung der Schultern:

Empfangen Sie das Zeichen des Kreuzes, damit Sie Ihre Lasten mit Christus tragen können. Es geht um die Tugend der Tapferkeit. Wir werden fähig unser Kreuz mit Jesus zu tragen.

Zur Bezeichnung der Füße:

Empfangen Sie das Zeichen des Kreuzes, damit Gott Ihre Schritte auf den Weg des Friedens lenkt.

Das ist sehr schön. Wir sind fähig sowohl mit uns selbst als auch mit unseren Brüdern und Schwestern im Glauben in Frieden zu leben.

Jetzt sind die Bewerber offizielle Katechumenen.

Liebe Schwestern und Brüder, ab und zu sehen wir besiegte Kämpfer aus. Wir treiben uns depressiv herum und finden keine Lösung für die Probleme unseres Lebens. In Wirklichkeit wurden wir vom Heiligen Geist und der Kirche gegen das Böse reagieren, um Christus zu dienen. Wir sollen nur bewusster werden und verstehen, wie viel Kraft und Gnade Gott durch die Taufe uns geschenkt hat.

Namengebung

Wenn der Bewerber keinen christlichen Namen hat, soll er einen dazu auswählen, der mit der Berufung des Bewerbers zu tun hat und mit dem Heiligen, der für sein Leben wichtig ist. Der Namenspatron ist nicht nur eine bloße Inspiration, sondern eintritt er jeden Tag für uns und steht uns vom Himmel bei.

Durch diesen Ritus sollten wir unser Verhältnis mit unserem Namenspatron wiederentdecken. Z. B. seine Biografie lesen und jeden Tag zu ihm beten.

Es ist ganz gewöhnlich heute, dass die Eltern für ihres Kind einen exotischen Namen auswählen möchten, der keine Verbindung mit dem Christentum hat. Deshalb sollen wir als Gläubigen immer einen christlichen Namen empfehlen. Wenn die Eltern nicht einverstanden wären, sollen wir die Bedeutung dieser Wahl ihnen erklären und wenn sie noch nicht einverstanden wären, sollten sie einen zweiten christlichen Namen dazu auswählen.

Eintritt in die Kirche

Danach lädt der Priester ein die Bewerber und die Begleiter in die Kirche einzutreten, damit sie am Wortgottesdienst teilnehmen können.

Die Trennung zwischen den Ritus außer der Kirche und den anderen Teilen ist wichtig. In der Zeit der Verfolgungen waren die Christen den neuen Bewerbern gegenüber oft misstrauisch. Sie sollten sicher sein, dass die Bewerber, die die Taufe verlangten, ernst waren und nach den christlichen Vorschritten sich handelten. Denn die Liturgie besondere Bedeutungen hatte (wie heute natürlich), dürften die Bewerber nach den verschiedenen Prüfungen an die vollkommene Liturgie teilnehmen.

Wortgottesdienst

In der Kirche haben die Katechumenen Zugang zum Wort Gottes mit der Gemeinde, die einen besonderen Gottesdienst vorbereitet hat. In der Phase werden geeinigte Lesungen ausgewählt und die Predigt hat das Ziel: die Katechumenen empfindlich machen, über das Zuhören des Wort Gottes mit der Gemeinde.

Am Zeitpunkt werden die Bücher des Evangeliums den Katechumenen übergeben und auch ein Kreuz, wenn nicht es vorher geschenkt geworden ist.

Dann führt der Priester die Fürbitten für die neuen Katechumenen ein. Er erinnert die Gemeinde darum, dass die Katechumenen auf eine lange Fahrt gepilgert sind und sie sich zur Taufe vorbereiten, um an das sakramentale Leben der Gemeinde teilzunehmen.

Vor allem betet man dafür, dass der himmlische Vater zu den Katechumenen seinen Sohn Jesus Christus offenbart. Dann für ihre Beständigkeit im Gottes Willen, dass Sie mit großmütigem und festem Herzen ohne Sinnesänderungen ihn annehmen können. Nachher betet man für die Gemeinde, die den Katechumenen hilft und sie begleitet. Noch wird die Gemeinschaftsdimension betont. Die Rolle der Gemeinschaft ist wichtig. Die Katechumenen sind nicht allein in der Nachfolge Christi, weil die Gemeinschaft dabei ist. Aber man soll für die Gemeinschaft beten, da sie anwesend und stark in der Begleitung der neuen Katechumenen ist. Unter ihnen soll man Liebe und Eintracht sein und sollen ihren Herzen immer aufmerksamer auf ihren Bedarf.

Im Katechumenat erfinden wir, dass die Gemeinschaft immer wichtiger für die zukünftigen Christen und für ihre Vorbereitung wird. Am Ende der Fürbitten breitet der Priester die Hände aus und betet dafür, dass Sie eifrige im Heiligen Geist sind und zum Bad der Erlösung ankommen.

Zum Schluss gibt es einen Segenwunsch und die Entlassung.

Der Priester sagt:

Lieber Taufbewerber / liebe Taufbewerberin, noch können Sie mit uns nicht zum Tisch des Herrn gehen. Wir freuen uns aber auf den Tag, an dem Sie als getaufter und gefirmter Christ zum ersten Mal mit uns am Mahl des Herrn teilnehmen werden. Deshalb entlassen wir Sie jetzt mit dem Gruß: Geh hin in Frieden. Der Herr bleibe bei dir.

Das macht uns Gedanken. Die Katechumenen sollen weggehen. Sie werden bis zur Taufe vom Wort Gottes sich ernähren. Der Wortgottesdienst erweckt in ihnen den Glauben, weil sie jahrelang dem Wort zuhören werden. Jeden Sonntag wird das Wort Gottes ihre Nahrung der Seele und der Einsicht.

Wie wichtig ist für uns das Wort Gottes in der Hl. Messe? Ist das Wort Gottes unsere Nahrung, die wir mit Sehnsucht darauf warten?

Wie formt das Wort unseren Verstand und unser Herz?

Nachdem die Katechumenen entlassen werden, gehen sie in ein besonderes Raum, wo sie untereinander austauschen können. Die Themen sind immer ihren geistlichen Erfahrungen oder welche Botschaft vom Wort Gottes sie bekommen haben.

Segensgebete für die Katechumenen

„Ein besonderer Akzent während der Zeit des Katechumenats ist das Gebet für die Katechumenen, das vom Priester, vom Diakon oder vom Leiter bzw. von der Leiterin der Katechumenatsgruppe gesprochen werden kann. Seinen Ort hat dieses Gebet vorrangig bei den Zusammenkünften der Katechumenatsgruppe […]

Während des Gebetes werden über den Katechumenen die Hände ausgebreitet. Dabei verneigen sich die Katechumenen oder knien nieder“

So heißt der Ritus. Die Segensgebeten sind kein richtiger Exorzismus, der nur vom Bischof oder vom beauftragten Priester gebetet werden darf, sondern Gebete, die durch die Vermittlung Gottes oder Jesu gebetet werden dürfen, und sie bitten um die Befreiung von Satan, der Böse entweder von den Anfechtungen oder schlechten Neigungen. Aber auch von der Sünde und vom Irrtum.

  1. B.:

Allmächtiger Gott, du bist deinem Worte treu. Durch deinen Sohn hast du den Heiligen Geist allen versprochen, die darum bitten.

Dieser Bewerber / Diese Bewerberin will dich suchen und finden. Befreie ihn / sie von allen Einflüssen des Bösen. Wende Irrtum und Sünde von ihm / ihr ab, damit dein Heiliger Geist ihn / sie ergreifen kann. Christus hat in deiner Kraft das Böse in der Welt überwunden. So lass uns nicht vergeblich bitten, sondern erfülle unser vertrauendes Beten in deiner Macht, die kein Hindernis kennt. Darum bitten wir durch ihn, Jesus Christus, unseren Herrn.

Alle: Amen.

Die Segnungsgebete befreien die Bewerber nicht nur vom Satan und seinem Einfluss, sondern bereiten Sie den Taufbewerber den Tempel des Heiligen Geistes zu werden. Sie richten die Katechumenen zum evangelischen Leben und zu dem Weg der Heiligkeit.

Ich möchte besondere Aspekte betonen, dass mir grundlegend sind, damit wir ganz und gar die Segnungsgebeten verstehen können. Die Kirche richtet ihre Aufmerksamkeit in seiner Weisheit nicht auf Satan und seinen Einfluss, sondern auf die Person Christi. Das Ziel von jedem Exorzismus ist nicht der Kampf gegen Satan, sondern die Freiheit der Kinder Gottes wiederzugeben, damit wir als seine Kinder und Jünger wieder Gott dienen können.

Dazu ist es hoch interessant, besondere Gesichtspunkte zu merken, die uns helfen, unser Leben zu ändern. Die Segnungsgebete auf verschieden Ebene wirken. Das Gebet ist zuerst gegen die boshaften Geister. Dann ist es gegen die schlechten Geiste oder die Laster des Fleisches.

Und endlich gegen unsere Sünde. Es ist schon klar, dass wir gegen den Böse beten sollen. Aber es ist nicht so klar, dass wir gegen unsere Laster beten sollen. Also denken wir, das nötig ist gegen unsere Laster kämpfen. Das Segnungsgebet bringt uns in Erinnerung, dass die Laster ein doppeltes Ergebnis sind. Eins von der Versuchung des Bösen und eins von unseren Schwächen. Da Satan gegen unsere schlechten Neigungen uns versucht. Die sieben Hauptsünden sind Stolz, Habsucht, Neid, Zorn, Unkeuschheit, Unmäßigkeit, Trägheit oder Überdruss. Die sind alle Wirkung von unseren schlechten Neigungen aber auch von der Anfechtung. Deswegen wichtig ist zu beten, weil wir gegen unseren Laster besiegen können, damit Jesus in unserem Herz regieren kann und wir als Christen verwirklichen können.

Der Schlusssegen

Nach jedem Gebetsegen betet man für die Katechumenen, damit sie vorbereit zur Taufe kommen, damit sie Kinder Gottes werden können und Tempel des Heiligen Geist werden.

Das Katechumenat ist eine lange Zeit der Vorbereitung. Warum? Weil die Menschen, die von einem sündigen Leben sich bekehren, viel Zeit brauchen eine Stabilität im christlichen Leben zu haben.

Wir haben auch gemerkt, dass die Gemeinschaft ganz wichtig ist. Ohne Gemeinschaft können wir keinen Christen haben! Die „neue“, also Katechumene oder Bekehrte, sollen von der Gemeinschaft zum Glauben begleitet werden.

Wir haben gemerkt, dass Die Gemeinschaft/Gemeinde fundamental für die Wahl des Glaubens ist. Aber Wer ist die Gemeinschaft? Der Priester? Die Ordensschwestern oder Ordensmänner? Die Pastoralreferentin oder die Pfarrsekretärin? Auch. Aber sie sind nicht genug!

Ich bin, du bist die Gemeinschaft, die Brüder und Schwestern, die die “neue” begleiten sollen.